Donnerstag, 17. November 2011

Exit kann Kelten nicht stoppen

Eine Woche nach Maß konnte der Celtic FC feiern. Erst gab es ein klares 6:1 (1:1) bei den KW Kickers, nun folgte ein noch höherer Erfolg. Das nach dem Flutlicht-Skandal neu angesetzte Spiel gegen die Exit Soccers gewann man leicht und locker mit 7:1 (2:0). Durch den zweiten Kantersieg innerhalb von drei Tagen konnte man sich in der Tabelle trotz der drei Pleiten zum Auftakt schon wieder auf den siebten Platz vorarbeiten. Den Gegner hatte man dabei von Beginn an komplett unter Kontrolle. Schon die erste richtige Torgelegenheit wurde genutzt, nachdem man auf der rechten Seite den Abwehrriegel der Gäste durchbrechen konnte. Der Ball landete nach einigen missglückten Klärungsversuchen bei Martin Stenzel, der im 5-Meter-Raum aus der Drehung die Führung markierte. Nach dem optimalen Auftakt drängte man weiter mit Vehemenz, doch oft war irgendwie noch ein Bein der Gegner im Weg. Nicht so beim Treffer von Marcel Siemes, der von Sebi Wagner steil geschickt worden war. Siemes nutzte seine Schnelligkeitsvorteile und netzte sicher ein. Die Herrlichkeit der Kelten war vor der Pause damit aber schon vorbei, obwohl man gefühlte 99 Prozent Ballbesitz aufweisen konnte.

Das Beste hatte man sich anscheinend für den zweiten Durchgang aufbewahrt und der begann wahrlich mit einem Paukenschlag. Sascha Staat sah beim Anstoß Siemes, der immerhin einen halben Meter von ihm entfernt war. So ein Auge für den freien Mann hat wirklich nicht jeder. Sein Sturmkollege war nach diesem Sensationsanspiel zum Glück nicht vollkommen perplex und zog direkt ab, eine Traumkombination. Gekrönt wurde das Ganze dann auch noch von einem Tor nach circa 2,98 Sekunden, Weltrekord! Die Exit Soccers hatten dementsprechend die Schnauze voll. So spielten sie dann auch und ihre schlechte Laune äußerte sich immer wieder in Aussagen gegen Schiedsrichterentscheidungen, gleich mehrfach war der Unparteiische gezwungen den gelben Karton zu zeigen. Später musste er sogar zur Ampelkarte greifen. Doch auch er war nicht frei von Fehlern. Als der Ball deutlich im Seitenaus war, wurde dennoch weitergespielt. Die Aussage "wäre die Auslinie weiß und nicht gelb gewesen, dann hätte ich es erkannt" brachte die Beteiligten zum Schmunzeln. Wer hätte geahnt, dass der Mann in Schwarz früher in Begleitung von C. Daum mit Vorliebe in der Kölner Szene unterwegs gewesen ist? Den Sturmlauf der Hausherren konnte das jedoch nicht stoppen. Wagner schnappte sich im Mittelfeld einen Fehlpass, Exits Defensive vermied jeglichen Körperkontakt und der Torhüter hatte "Stellungsspiel" im Fremdwörterlexikon wohl auch noch nicht gefunden. Als Wagner schoss hielt er sich fast an der Strafraumgrenze aus und hatte keine Abwehrchance.

Der Ligavorletzte gab trotz der aussichtslosen Situation weiterhin alles, auch wenn das nicht genug war. Doch ein Mal konnte man trotzdem jubeln, als die Kelten nicht aufgepasst hatten. Aus 16 Metern halbrechter Position wurde Rene Siemes auf dem falschen Fuß erwischt und musste den Ehrentreffer hinnehmen. Die Gästefans flippten vollkommen aus, es war ihnen ob der weiten Anreise vergönnt. Aus der Südstadt bis nach Wald dürften es immerhin gut 6,9 km sein. Gerade zur Rush Hour ist man da gerne mal 20 Minuten unterwegs. Aber der Celtic FC konnte und durfte kein Mitleid zeigen, der eigene Torhunger musste schließlich gestillt werden. Siemes sah Wagner, der frei vor dem Keeper noch einen Pass antäuschte und ins leere Gehäuse einschob. Wie leicht man zum Erfolg kommen kann bewies auch das 6:1, als Martin Schüler auf Staat spielt. Seinen direkten Doppelpass verwertete Schüler zu einem Anspiel auf Christof Schuba, der aus bester Lage eiskalt einnetzte. Zum Abschluss hatte Staat nochmal aufgepasst, als der Torhüter einen fies angedrehten Freistoß von Matthias Heßmer prallen ließ und so das 7:1 ermöglichte. Umgehend pfiff der Schiedsrichter ab, da er sich kurzentschlossen dem Motto "auf dem Höhepunkt sollte man aufhören" besinnte. Kaum tragbare Gerüchte sprachen aber auch davon, dass die Spielzeit abgelaufen war. Die Wahrheit liegt wie wohl so oft in der Mitte.

Aufstellung: Siemes Jr. - Cantow, Schmeck, Heßmer, Mitzka, Stenzel Jr. (36. Schuba) - Müller (36. Schauland), Schüler - Staat, Wagner, Siemes

Torschützen: Siemes, Wagner (je 2), Schuba, Staat, Stenzel Jr.

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