Montag, 26. September 2011

Fehlstart ist perfekt

Trotz der Abwesenheit seines Spielertrainers Sascha Staat konnte der Celtic FC auch im dritten Spiel der Saison nicht den erhofften Befreiungsschlag landen. Nach den desaströsen Auftritten in den ersten beiden Partien mit insgesamt zehn Gegentoren war Staat vom Vorstand für zwei Wochen freigestellt worden, um sich im Zuge einer Hospiz bei diversen portugiesischen Vorortclubs mit dem Einmaleins des modernen 4-4-2 sowie 4-2-3-1 vertraut machen zu können. Außerdem sollte er den Kopf frei bekommen, wie verlautet wurde. Die Maßnahme des Vorstandes, der Lichtgestalt Martin Schüler wieder das Zepter in die Hand zu geben, schien der Mannschaft dann auch den dringend benötigten Schub zu verleihen. Und so besannen sich die von Taktiktheoretiker Staat zermürbten Spieler zuallererst einmal wieder auf die keltischen Ur-Tugenden und gestalteten die Partie gegen einen abermals spielerisch überlegenen Gegner mit viel Kampfkraft und läuferischem Einsatz weitgehend ausgeglichen. Dabei ließ das erneute frühe Gegentor Schlimmstes befürchten: Nach einem Celtic-Einwurf in der eigenen Hälfte landete der Ball durch technische Unsauberkeiten bei einem der kleinen und wendigen Offensivkräfte der Hausherren, der mit einem geschickten Haken noch einen Abwehrspieler ausspielte und den Ball dann aus 17 Metern halbrechter Position mit einem fulminanten Rechtsschuss für Torwart Rene Siemes unhaltbar in den linken Torwinkel drosch. Zudem war Schüler, der hinter der neuformierten Viererkette mit den Innenverteidigern Peter Stenzel und Marcel Mitzka als Absicherung fungierte, in dieser Situation zu spät (welch Überraschung!) rausgerückt, so dass der Torschütze unbehelligt bis an die Strafraumgrenze kam und aus dem ihm gegebenen Platz das Optimale rausholte. Doch die Gäste zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt, behielten im neuen 1-4-3-2-System ihre Ordnung bei und lauerten weiter auf sich bietende Torchancen. Und die kamen! Nach einer Viertelstunde präsentierte der flinke Mondrys Florian nach einer Flanke von Marcel Siemes von der rechten Seite, was er am Kopfballpendel gelernt hatte und verwertete den Ball mit einem gekonnten Lupfer über den verdutzten Torwart zu seinem ersten Saisontreffer und dem zwischenzeitlichen Ausgleich. Balsam auf die geschundene Keltenseele und Signal weiter beherzt gegen den technisch überlegenen Kontrahenten zu Werke zu gehen. Etwas übermotiviert ging dabei Neu-Innenverteidiger Stenzel vor, als er dem Schiedsrichter einen Befreiungsschlag so im Gesicht platzierte, dass dieser wie nach einem K.O.-Punch von Dr. Ironfist zu Boden ging. Die vom Brillenrahmen auf dem Nasenrücken hervorgerufene blutende Wunde wurde von der medizinischen Abteilung mittels eines ABC-Pflasters gestillt, so dass das Spiel rasch fortgesetzt werden konnte. Allerdings darf die Aussage des Schiedsrichters, er bräuchte seine Brille nur zum Lesen, angesichts seiner im weiteren Verlauf des Spiels gezeigten Leistung stark in Zweifel gezogen werden.

Nach dieser kurzen Unterbrechung knüpften die tapferen Kelten da an, wo sie vorher aufgehört hatten und trauten sich beflügelt vom Ausgleich auch spielerisch mehr zu. Die Folge war ein Pfostentreffer von Christoph Schuba, nachdem der Ball nicht die Torlinie überquerte, sondern aufgrund seines eigenartigen Effets im Toraus landete. Trotzdem wurde man kurz vor dem Halbzeitpfiff noch für die couragierte Spielweise belohnt, als Siemes in eine von Kapitän Matthias Müller aus dem linken Halbfeld in den Strafraum geschlagene Freistoßflanke spritzte und völlig blank stehend per Volleyabnahme zur 2:1-Pausenführung verwandelte. Sowas kannte man von ihm sonst nur aus der gemischten Sauna. Leider konnte die Mannschaft ihr Niveau aus Halbzeit eins nicht mehr lange aufrechterhalten und so nutzte der spielstarke Gegner die nun zusehends größer werdenden Lücken in der Celtic-Defensive, um die Partie noch zu seinen Gunsten zu drehen und einen 4:2-Sieg herauszuschießen. Nach einem etwas ungeschickten Foul von Stenzel an der Strafraumgrenze beförderte der Spielgestalter des Gegners den anschließenden Freistoß selbst für den auf der Torlinie stehenden Schüler so unhaltbar in den Giebel, dass man gut daran tat, nicht zwanghaft nach dem eigenen Fehler zu suchen, aber die Qualität des Gegners anzuerkennen und seine Partie weiterzuspielen, was auch umgesetzt wurde. Und so waren die Gäste in der Folgezeit der erneuten Führung näher als die Heimmannschaft, bis ein wenig Übermut gepaart mit schwindender Kraft den letztlich entscheidenden Konter für die Gastgeber einleitete, den diese mit einer guten Kombination über die rechte Seite zum 3:2 abschlossen. Der Genickbruch, denn um sich erfolgreich gegen die drohende Niederlage zu stemmen, fehlte ab Mitte der zweiten Hälfte einfach die Kraft und auch die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse. So kam Team On zehn Minuten vor Schluss noch zum 4:2-Entstand, als der Stürmer im Anschluss an einen Ball über die Abwehr Keeper Siemes mit einem gefühlvollen Lob keine Chance ließ. Zu Gute halten muss man den Gästen, dass sie sich auch nach der Entscheidung nicht hängen ließen und weiter versuchten zu Chancen zu kommen. Leider blieb man an diesem Tag zu harmlos. Dennoch macht die gezeigte Leistung Hoffnung für die kommenden Aufgaben und so sollte auch das erste Erfolgserlebnis nicht mehr lange auf sich warten lassen. Allerdings kehrt der ausgelaugte Staat bis dahin wieder aus seiner Kur zurück. Der Anfang vom Ende?

Aufstellung: Siemes Jr. - Schüler - Opitz, Stenzel, Mitzka, Spital - Schauland (Altenhofen 40.), Müller - Mondry - Schuba (Wagner 50.), Siemes

Torschützen: Mondry, Siemes

Montag, 19. September 2011

BIA Live, Celtic per Aufzeichnung

Die Umstellung auf ein neues System sowie der Umzug auf einen neuen Platz bereiteten dem Celtic FC größere Probleme als befürchtet, weshalb man bei der Heimpremiere der Spielzeit 2011/12 der Truppe von BIA Live mit 2:5 (0:2) unterlag. Kleine Unaufmerksamkeiten ließen nicht mehr zu, wobei man sich durchaus mehr hätte zutrauen können. Gegenüber der Vorwoche gab es einige Neuerungen, vor allem agierte der Kultclub der Klingenstadt erstmals in der Vereinsgeschichte mit einer Viererkette. Entgegen erster Befürchtungen der Rekonvaleszenten bzw. der sogenannten Experten machte die Defensive ihr Sache sehr ordentlich. Die Außenverteidiger Peter Stenzel (rechts) und sein Pendant auf der linken Seite, Nico Spital, ließen ihren Gegenspielern nur wenig Raum zur Entfaltung. In der Mitte gewannen Marco Altenhofen und Matthias Heßmer einen Großteil der Zweikämpfe. Das 0:1 fiel dann aus heiterem Himmel. In der Vorwärtsbewegung verlor man den Ball und war hinten quasi blank. Bitter auch das 0:2 kurz vor der Pause, das nicht zu verhindern war. Die Kopfballabwehr nach einer Ecke nahm ein Akteur der Gäste volley und traf in den Giebel.

Sehr positiv war dann mit Beginn der zweiten Hälfte, dass man sich vom Rückstand nicht entmutigen ließ. Man versuchte den Gegner bereits beim Abstoß unter Druck zu setzen, was teilweise gut gelang. Doch leider sollte bereits kurz danach die Vorentscheidung fallen, als Nico Spital nach dem Kater vom Wochenende noch schwindlig war und sein Gegenspieler kein Fair Play kannte. Das 0:3 war aber keinesfalls ein Grund, um nun auf Seiten der Kelten den Kopf in den Sand zu stecken. Mit seiner linken Klebe verwandelte Abwehrchef Heßmer eine Ecke direkt und ließ den Keeper der Gäste dabei nicht sonderlich gut aussehen. Doch leider schlugen die erstligaerfahrenen Akteure von BIA wieder zurück. Beim Torschützen der Hausherren hatte schon zuvor der Muskel zugemacht, weshalb er im Sprint nicht mehr mithalten konnte. So kam er beim 1:4 genau einen Schritt zu spät. Es war also zu erkennen, dass der Gegner nur mit fiesen Tricks zum Erfolg kommen konnte.

Eine Tatsache, die Sascha Staat nicht auf sich sitzen lassen konnte. Im Strafraum wurde er „rüde“ zu Fall gebracht und der umsichtige Schiedsrichter zeigte vollkommen zurecht auf den Elfmeterpunkt. Heßmer schnappte sich das runde Leder und netzte zum 2:4 ein. Als Staat dann kurze Zeit später einen BIA-Akteur wie immer sehr sachlich um Ruhe bat (Stichwort: "Halt's Maul!"), zeigte der leider, dass er auch als Lama im Wuppertaler Zoo eine gute Figur machen würde. Der Unparteiische hatte die Situation leider nicht erkennen können, zu schnell lief das Spiel, es ging hin und her. Ärgerlich dann, dass noch ein Treffer für die Gäste fallen sollte, als Martin Stenzel der Ball abgenommen wurde und der nächste Glückspilz von BIA mal wieder alles richtig machte. Sein Schuss segelte genau in den Winkel. Umso erfreulicher, dass einige Aktive (als auch Passive) des Celtic FC noch lange nach der Partie zusammensaßen und die aktuelle Situation besprachen. Dabei einigte man sich mehr oder weniger darauf fortan mit Viererkette samt Libero zu agieren, zumindest auf der PlayStation.

Aufstellung: Siemes Jr. - Stenzel (36. Cantow), Altenhofen, Heßmer, Spital (40. Staat) - Schauland, Schüler - Opitz (36. Mondry), Müller (36. Mitzka), Stenzel Jr. - Schuba

Torschützen: Heßmer (2)

Dienstag, 13. September 2011

Auftakt geht in die Hose

Trotz einer 2:0- und einer 3:2-Führung hat es der Celtic FC nicht geschafft mit mindestens einem Punkt oder sogar einem Sieg in die neue Saison zu starten. Beim HFC Internationale Südstadt 09 unterlag man nach einem 3:3-Unentschieden zur Pause mit 3:5, nachdem gerade in der zweiten Halbzeit große taktische Schwächen offenbart wurden. Dabei begann es blendend für die Kelten, bei denen Neuzugang Martin Stenzel im Mittelfeld seinem älteren Bruder Peter zur Seite stand, aber mehr für die Offensive zuständig war. Der Senior war dann auch gleich am ersten Treffer der Grün-Weißen beteiligt, als der gegnerische Verteidiger nicht in der Lage war das Leder zu kontrollieren und Sebi Wagner den starken Torwart der Hausherren umkurvte und zum 0:1 einschoss. Wenig später verdoppelte man in Person von Kapitän Matthias Müller sogar den Vorsprung. Nachdem Sascha Staat sich im Strafraum den Ball erkämpft und an den Pfosten gesetzt hatte, landete das runde Leder über Umwege beim Torschützen, der ähnlich wie morgen Abend Ivan Perisic gegen Arsenal, das Spielgerät unter die Latte nagelte. Leider gelang es den Gastgebern postwendend zum Anschlusstreffer zu kommen, quasi per Konter, gerade bei einer eigentlich beruhigenden Führung doppelt ärgerlich. Auch der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem individuellen Fehler hatte Keeper Rene Siemes keine Chance.

Fortan gab es Chancen hüben wie drüben und eine davon nutzte Wagner zur erneuten Führung für die Kelten. Dem eher wenig trainierten Filialleiter, ehm, Captain der Südstadt zeigte er die Haken und spitzelte den Ball ins lange Eck. Doch noch vor der Pause schlugen die Internationalen zurück. Eine butterweiche Flanke von der rechte Seite musste der Stürmer am langen Pfosten nur noch einköpfen. Mit einem Remis ging es also in die Pause und zumindest offensiv konnte man mit der gezeigten Leistung zufrieden sein. Doch nach dem Seitenwechsel riss der Faden trotz der Einwechslung hochkarätiger Akteure plötzlich. Abwehrspieler mutierten zu Ballverteilern, Mittelfeldmotoren zu Manndeckern und auch sonst lief es nicht gerade wie am Schnürchen. Viel zu oft wurde man in die eigene Hälfte gedrängt. Folgerichtig kam es zu weiteren Toren der 09er. Dabei stellte man sich sowohl beim vierten als auch beim fünften Gegentreffer nicht wirklich geschickt an, was beim KIA Doppelpass und Sky 90 dann auch ausgiebig diskutiert wurde. Muss die Viererkette her? Stimmt es noch an der Vereinsspitze? Auch die Expertenrunde um Franz Beckenbauer und Reiner Calmund fand keine richtige Antwort. Aber alle waren sich einig, vor allem die beiden wortkargen Insider: Es muss mehr geredet werden!

Aufstellung: Siemes Jr. - Schmeck (Schüler 36.), Altenhofen, Mitzka - Opitz, (36. Mondry), Stenzel, Müller, Spital (Schauland, 36.) - Stenzel Jr. (36. Haberla) - Staat, Wagner

Torschützen: Wagner (2), Müller