Montag, 23. Januar 2012

Südstadt niedergekämpft

Mit sehr viel Kampfgeist und einer perfekten Einstellung gepaart mit ein wenig Glück und auch dank eines enorm fairen Gegners konnte der Celtic FC erstmals in dieser Saison ein Team aus dem oberen Tabellendrittel bezwingen. Nicht unverdient gewann man die Partie gegen die Truppe von HFC Südstadt 09 mit 3:2 (1:1). In den Schlusssekunden gelang Kapitän Matthias Müller nach einem tollen Pass in die ominöse Gasse von Martin Schüler mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze der Siegtreffer. Festgehalten wurde die Aktion wie so oft von Kameramann Pascal Westring, der in seiner neuen Rolle mit enormer Konstanz zu glänzen weiß. Nur Kritiker sagen, dass sein Niveau hier deutlich höher liegt als zu früheren Zeiten im Trikot der Kelten. Doch genug der Rede vom beinharten Verteidiger, dessen Name aus dem Englischen kommt und so viel bedeutet wie Westring, verrückt. Denn kurz vor Anpfiff ereignete sich Sensationelles, als Simon Schubert in der Nähe der Umkleidekabinen gesichtet wurde. Sam Schauland hatte ihn am Bürgersteigrand aufgegabelt, rein zufällig hatte der Stürmer sogar den Turnbeutel mit dabei. Damit hatte man also den perfekten Joker gefunden, um den Gästen spätestens in Halbzeit zwei den Zahn zu ziehen. Um sie zunächst in Sicherheit zu wiegen hatte sich Peter Stenzel auch etwas Besonderes einfallen lassen und trug so zum zweitschnellsten Tor der Hobbyligageschichte bei. Direkt nach dem eigenen Anstoß überließ er dem Gegner den Ball, der dann prompt im erneut von Matthias Heßmer gehüteten Gehäuse landete. Ein toller Schachzug des Manndeckers, wie sich herausstellen sollte. Die 09er wirkten fortan ein wenig perplex. Aber die Hausherren machten es auch ziemlich gut, die Räumen wurden zugestellt und nach vorne durchaus ordentlich kombiniert. Mit einem strammen Schuss scheiterte Sebi Wagner am Keeper der Südstadt, der ein sicher geglaubtes Tor mit einer Glanztat verhinderte. Früher hätte man ihn danach mit Manuel Neuer verglichen, heutzutage eher mit Marc-Andre ter Stegen oder einer Felis Silvestris Catus. Der Ausgleich ließ aber nicht lang auf sich warten. Eine Ecke von Wagner landete vom Bein eines Verteidigers aus im eigenen Kasten. Danach passierte bis zur Pause nicht weiter viel, die von Christof Schuba vergebene Großchance noch vor dem 1:1 lassen wir an dieser Stelle ebenfalls unerwähnt, da der Betroffene darum gebeten hatte. Gerüchte sagen, dass er sich als neuer Moderator von "Pleiten, Pech und Pannen" sieht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.



Neben Schubert kam in der zweiten Halbzeit noch Sascha Staat in die Partie, Schuba rückte auf die rechte Seite, Martin Stenzel ins linke Mittelfeld. Man bot also jede Menge offensive Kräfte auf und kam so vermehrt zu Gelegenheiten. Schubert scheiterte am herausgestürmten Torhüter bzw. dem auf der Linie klärenden Verteidiger. Doch dann packte Staat seinen gefürchten Einwurf aus. Unter dem Codewort "Geradeaus" hatte er diese fiese Variante jahrelang an der Konsole geübt und auch dort misslang sie regelmäßig. Aber wer rechnet schon damit, dass jemand solche Tricks auf Lager hat? Der Klärungsversuch landete jedenfalls direkt bei Wagner, der zum 2:1 einschoss. Wenig später ereignete sich dann eine kuriose Situation, die zeigte, dass die Fairness in der Hobbyliga doch nicht regelmäßig mit Füßen getreten wird. Auf der rechten Seite hatte sich einer der Gästespieler gut einen Meter ins Aus gedribbelt und für die Kelten war die Lage klar. Die Abwehr stellte ihre Arbeit ein, der Pfiff von Schiedsrichter Milan "Inter" Luketic blieb aus, das vermeintliche 2:2 war die Folge. Doch die stets fairen Gäste wollten von dieser Fehlentscheidung nicht profitieren und das Tor wurde daraufhin nicht gegeben. Diese Szene verdiente den Applaus des ausverkauften Stadions. Umso mehr musste man dann einige Minuten danach die spielerische Klasse des HFC anerkennen. Nach einer Ecke der Gastgeber konterte man eiskalt, einige blitzsaubere Pässe und ein wenig zu viel Passivität auf Seiten des CFC sorgten für den Ausgleich. Nicht mehr lange war dann zu spielen, als der bereits erwähnte Treffer von Müller fallen sollte. Wie so oft an diesem Abend hatte man sich das runde Leder erkämpft und schaltete schnell von Abwehr auf Angriff um. Schüler auf Wagner, auf Staat, auf Schüler, auf Müller, zack, bääm, 3:2, Sieg! Sollte man so auch in der kommenden Woche bei BIA Live auftreten, dann ist eventuell auch dort etwas möglich. Zumindest aber ist der Bann gebrochen und eines der Spitzenteams konnte endlich bezwungen werden.

Aufstellung: Heßmer - Mondry, Mitzka (36. Staat), Schüler, Stenzel, Opitz (36. Schubert) - Müller, Schauland - Stenzel Jr. - Wagner, Schuba

Torschützen: Eigentor, Müller, Wagner

Keine Kommentare: