Montag, 24. Oktober 2011

Dreier mit Rückenwind

Selbst der größte Sturm konnte den Celtic FC nicht stoppen und so kam es, wie es kommen musste. Gegen den Liganeuling HSC Solingen 11 setzte man die Siegesserie der beiden letzten Wochen fort und gewann mit 4:2 (1:0), machte sich dabei das Leben aber selber schwer. Beginnen muss man diesen Bericht aber wohl mit der Meldung des Tages. Aufgrund zu vieler rosafarbenen Taschentücher in ihrem Umfeld fielen die beiden Torhüter Rene Siemes und Matthias Heßmer kurzfristig aus. So musste man sich zwischen Florian Mondry oder Martin Schüler als Keeper entscheiden und wählte die Variante "Risiko", Schüler stand also zwischen den Pfosten. Ansonsten feierte Abwehrrecke Henning Schmeck sein Comeback in der Startelf, er bildete zusammen mit Marcel Mitzka die Innenverteidigung. Im Mittelfeld hatte Andre Haberla fest die Zügel in der Hand. Das war auch bitter nötig, denn die enorm windigen Verhältnisse am Schaberg sorgten dafür, dass Flanken und Abschläge häufig nicht dort landeten, wo man sie erwartet hatte. Eventuell ein Grund, warum der Schiedsrichter den Überblick schon recht früh verlor. Wie schon in Spielen zuvor wurde den Kelten erneut ein Elfmeter verweigert, als die Abwehrspieler des HSC nicht den Ball, aber Mondry spielte, und zwar mit einer Brise Körpereinsatz zu viel. Strafstoß? Pustekuchen! Doch das brachte den Gast nicht aus der Bahn. Das von Spielertrainer Sascha Staat im täglichen Training eingeimpfte Pressing sorgte dafür, dass die Hausherren kaum aus der eigenen Hälfte kamen. Besonders über die Außenbahnen fand man zudem Lücken, Mondry und die Stenzel-Brüder nutzten ihre Schnelligkeit und oft sahen die Gegenspieler dabei nicht wirklich gut aus. Den Führungstreffer markierte allerdings Sam Schauland, dessen im Vorfeld befürchtete Leistungszerrung sich als harmlos herausstellte. Zum Glück, denn er war zur Stelle, als der Torhüter der 11er den Ball nicht festhalten konnte. Bei seinem letztendlich erfolgreichen Schuss tunnelte er gleich zwei Akteure des Gegners, er bewies also neben dem richtigen Näschen auch noch Auge. Trotz drückender Überlegenheit blieb es bis zur Pause beim 1:0 für den Celtic FC.

In Halbzeit zwei konnte man dann endlich den mit Petrus vereinbarten Rückenwind nutzen. Der HSC-Keeper und seine Defensivkollegen taten sich immer wieder schwer den Ball bis zur Mittellinie zu bringen. Das zweite Tor der Gäste war im Prinzip nur eine Frage der Zeit. Vor allem, weil man nun so kombinierte, dass dem Gegner teilweise schwindelig wurde. Joker Christof Schuba war auf der rechten Seite kaum zu stoppen und bediente Sebi Wagner, der ebenfalls von der Bank gekommen war. Sein trockener Schuss saß und eigentlich glaubten alle an eine Vorentscheidung. Doch quasi aus dem Nichts machten die Gastgeber den Anschlusstreffer. Abstimmungsprobleme (Altenhofen rief blau-weiß, Schmeck verstand schwarz-gelb, oder wer auch immer beteiligt war) machten es möglich. Allerdings muss man sagen, dass man sich auch in der Offensive teilweise nicht mit Ruhm bekleckerte. Vor allem Staat zeigte immer wieder, warum Jogi Löw ihm einst Miroslav Klose vorzog. Erst war es die Rücklage, weshalb nach einer fantastischen Ballstaffette die Kindern am Spielfeldrand das runde Leder erfolglos in den Nachbarstädten suchen mussten, dann setzte er einen Kopfball knapp neben den Kasten. Doch selbst er dürfte über seinen ersten Treffer nach mehr als sechs Monaten jubeln. Wagner hatte auf der Außenbahn den Turbo angeworfen und mit Wucht in den 5-Meter-Raum gespielt, wo Staat den Ball nur kurz anhauchte und unter die Latte nagelte. Aber da die Hausherren wieder eine kleine Unsicherheit (Stichwort Torwart + Wind) in der keltischen Defensive zum zweiten Tor nutzten, wurde es fast nochmal spannend. Dann bat Wagner zum Tanz an dessen Ende er sich entschloss noch kurz das 4:2 zu erzielen. Nur Minuten vorher hatte Staat seinem Mitspieler Martin Stenzel in der seit Wochen andauernden mentalen Abwesenheit einen Treffer vom Fuß genommen, was beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Fazit des Abends: Sieg!

Aufstellung: Schüler - Mondry (36. Altenhofen), Mitzka, Schmeck, Spital - Haberla - Stenzel (36. Schuba), Schauland, Müller (36. Wagner), Stenzel Jr. - Staat

Torschützen: Wagner (2), Schauland, Staat

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