Freitag, 27. Mai 2011

Schüler wie einst Nowitzki

Jeder Akteur erarbeitet sich über viele Jahre ein Image, das er nur sehr schwer ablegen kann. Manche fallen kaum auf, andere polarisieren gar. Zu dieser Sorte Spieler gehört garantiert Martin Schüler, der bereits durch zahlreiche Aktionen, auch neben dem Platz, im Fokus der Öffentlichkeit stand. Auf dem Rasen galt er als Mitläufer, als Wasserträger, teilweise sogar als Bankwärmer. Oft sprach man auch davon, dass er in entscheidenden Situationen den Schwanz einziehen würde. Die ungarische Tageszeitung St. Georg Budapest bestreitet dies zwar wehement, aber Gerüchte entstehen bekanntlich nicht einfach so. Im Nachholspiel gegen den DB-Werksclub Lokomotive Ohligs wuchs der baumlange Abwehr- und Mittelfeldstratege dann urplötzlich über sich hinaus. Wie einst der deutsche Basketballheld Dirk N. aus W., aktuell wohnhaft in D. (Texas), übernahm er die Kontrolle, als der Rest des Teams schwächelte. So konnte der Celtic FC die Partie nach einem Rückstand noch mit 3:2 (1:1) für sich entscheiden. Zum ersten Mal musste Keeper Rene Siemes dabei gleich in den Anfangsminuten hinter sich greifen, als die Defensive der Kelten noch unsortiert war, da Marcel Mitzka noch einer "private Veranstaltung" beiwohnen musste und den Anpfiff verpasste. Spielerisch lief bei den Hausherren an diesem Abend nicht viel zusammen, dennoch gelang der Ausgleich. Simon Schubert zog aus gut 20 Metern aus der Drehung ab und der Lok-Torhüter präsentierte sich als guter Gast. Beim 1:1 blieb es dann auch, weil unter anderem Sam Schauland und Sascha Staat, beide jeweils nach einer Ecke, das Ziel verfehlten.

Auch im zweiten Durchgang konnten die Gastgeber nicht wirklich überzeugen. Auf dem kleinen Platz in Wald waren zwar keine Karten mehr zu kriegen und die Fans in bester Stimmung, aber auf dem Feld nur wenig Räume. Dadurch kamen kaum flüssige Kombinationen zustande und es gab viele Ballverluste. Einen davon nutzten die Ohligser dann zur erneuten Führung. Dabei legte der CFC ein Zweikampfverhalten an den Tag, bei dem ein Uli Borowka nur die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte. Dennoch steckten die Grün-Weißen nicht auf und der Hauptgrund war Schüler, der seine Farben immer wieder nach vorne trieb. Das half zunächst nicht viel, doch dann hatte der Libero die Faxen dicke. Aus dem Mittelfeld heraus umkurvte er immer wieder mit dem gleichen Trick einen Lok-Akteur nach dem anderen, ehe er in den Strafraum eindring und den Ball ins rechte Eck zirkelte. Nun wachten auch seine Mitspieler auf und setzten die Gäste durch Forechecking zunehmend unter Druck. Der Siegtreffer kam jedoch aus einer Standardsituation zustande, als Schüler einen langen Ball in den 16er brachte. Am langen Pfosten stehlten sich gleich zwei Teamkameraden frei, Nico Spital war es schließlich, der den Ball entscheidend über die Linie brachte. Mehr passierte nicht wirklich und sofort nach dem Ende hieß es dann Kräfte schonen, um sich für das letzte Saisonspiel am kommenden Montag gegen die Blueliner wieder in Form zu bringen.

Aufstellung: Siemes Jr. - Altenhofen , Schüler, Mitzka - Opitz, (40. Cantow), Schauland, Stenzel, Spital - Müller - Schubert (43. Schuba), Staat

Torschützen: Schubert, Schüler, Spital

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