Dienstag, 19. Oktober 2010

Sieg trotz katastrophalem Beginn

Bei schlechten Leistungen hüllen die Beteiligten gerne mal den Mantel des Schweigens über das Geschehene. Im Fall der ersten Halbzeit der Kelten bei den Exit Soccers wäre wohl eher ein dicker Wintermantel nötig gewesen, doch die investigative Presse kann nicht anders und enthüllt an dieser Stelle exklusiv, was genau schief lief und wie man dennoch zu einem 4:1 (0:1)-Sieg kam. Schon vor dem Anpfiff lief es nicht wirklich gut für die Gäste, deren Ultra-Gruppierung "Van Essa" nicht ins Stadion gelassen wurde. Zudem fehlten zahlreiche Akteure aufgrund von Verletzungen und so konnte man nur mit neun Spielern in die Begegnung starten. Die erste Chance hatte man dennoch, in Person von Christof Schuba, der zwei Verteidiger hatte stehen lassen und dann auch den Torhüter ausguckte. Just in diesem Moment bewegte sich der Pfosten ein kleines Stück nach rechts und der Ball sauste links vorbei ins Aus. Andere hätten von einem Chancentod gesprochen, doch das wäre eine dreiste Erfindung gewesen. Dann folgten bittere Minuten für das Kult-Team des Weltfußballs. Zunächst trafen die Hausherren, als Bastian Becht seinen Gegenspieler nicht im Zaum halten konnte und dieser innerhalb des Strafraums flach ins lange Eck abzog. Kurze Zeit später verletzte sich Gaetano Trainito. Im Zweikampf fand ein Ellbogen den Weg in sein Gesicht, seine Nase wurde in Mitleidenschaft gezogen und schnell konnte eine akute Epistaxis festgestellt werden. Die Behandlung des Sizilianers zog sich hin, erst mit Anpfiff der zweiten Hälfte kehrte er auf das Spielfeld zurück, was sich als enorm wichtig herausstellen sollte.

Dort verloren die nie aufgebenden Gäste auch noch Abwehrrecke Becht, dessen Leistenzerrung nach einem harten Wochenende mit Doppelschicht im Kölner Pascha wieder aufbrach. So waren es vorrübergehend nur acht wackere Kelten, die den Spieß noch umdrehen wollten. Der eigentlich erkrankte Sebi Wagner streifte sich dann doch noch das grün-weiße Trikot über und ersetzte Becht. Nun wieder mit einem Mann mehr auf dem Platz hatte man plötzlich wieder das passende Selbstvertrauen, um doch noch an den Sieg zu glauben. Das Beispiel von Stürmer Schuba zeigte perfekt, wie man innerhalb kürzester Zeit den Schalter umlegen kann. Nach seiner ungenutzten Großchance in den ersten zehn Minuten leitete er das Comeback mit dem Ausgleichstreffer ein. Sein Antritt war einfach zu viel für die immer müder werdenden Gastgeber. Danach entdeckte er auch noch ein Talent, das er bisher sehr geschickt, fast unsichtbar, versteckt hatte, das des Passgebers. Es ergaben sich immer mehr Räume und in einen dieser war Sascha Staat gelaufen. Dort ließ er einen Verteidiger stehen, wollte dann den Ball links oben in den Winkel jagen, doch der landete rechts unten, genau zwischen den Beinen des erstaunten Torhüters. Seine "Finte" hatte also ihre optimale Wirkung erzielt, Celtic führte und der Fauxpas von Peter Stenzel, der kurz zuvor aus gefühlten 20,57 cm den Ball über das leere Tor jagte, war wieder gut gemacht. Danach brachen bei Exit alle Dämme, während die Kelten nachsetzten und in Person von Trainito, erneut auf Vorarbeit von Schuba, das 3:1 markierten. Ein Konter wie aus dem Bilderbuch, bei dem wirklich alles passte und am Ende auch der richtige Spieler belohnt wurde, denn der Italiener ging den ganzen Abend über immens weite Wege. Den Schlusspunkt der famosen zweiten Halbzeit setzte erneut Schuba, der mit der Führung im Rücken ruhig und mit Übersicht den Endstand herstellte.

Aufstellung: Siemes Jr. - Becht (50. Wagner), Heßmer, Schmeck - Cantow, Stenzel, Staat - Trainito - Schuba

Torschützen: Schuba (2), Staat, Trainito

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