Montag, 24. Juni 2013

Zum Abschluss alles versaut

Es war alles angerichtet für das absolute Highlight beim letzten Saisonspiel gegen Lokomotive Ohligs. Natürlich auch der Grill, auf dem nach der Partie das ein oder andere Würstchen brutzelte, und einige Liter Hopfenkaltschale soll es auch gegeben haben. Vor allem aber hatte sich Martin Schüler im Strafraum des Gegners gegen Ende der zweiten Halbzeit mit einer grandiosen Darbietung direkt für Hollywood beworben. So schindete er für seinen Abwehrchef Marcel Mitzka einen Elfmeter, nachdem Sascha Staat zuvor vom Lok-Keeper in Mähdreschermanier umgesenst wurde, der fällige Pfiff aber ausblieb. Eine Konzessionsentscheidung des Referees, der sich mit seinen zahlreichen Fehlentscheidungen in den letzten zehn Minuten die kicker-Note 1 verdarb, es wurde schließlich nur eine 5,5 (kicker-Redakteure kennen da kein Pardon). Denn kurz danach wurde Staat an weiterer Treffer aberkannt, weil er sich angeblich aufgestützt hatte, dann bugsierte er den Ball aus Abseitsposition über das Tor, es gab Abstoß. Zitat: "Der Ball war ja nicht drin, deswegen kein Freistoß." Wäre diese Regelinterpretation nicht schon lächerlich genug, setzte er dem Ganzen beim bereits erwähnten Strafstoß komplett die Krone auf. Mitzka lief jedenfalls an, schickte den Keeper in die falsche Ecke und verwandelte souverän. Ein Lok-Akteur war derweil zu früh in den Strafraum gelaufen. Das veranlasste den Referee beim Stande von 6:0 kurz vor Ende des Spiels diesem den gelben Karton zu zeigen und den Elfmeter wiederholen zu lassen. Eine komplette Farce und es passte natürlich ins Bild, dass Mitzka den zweiten Strafstoß an den Pfosten setzte. Auch hier befanden sich Lok-Spieler vor dem Schuss im Strafraum, aber da der Ball nicht im Netz landete schien das keine Rolle zu spielen. Verschwörungstheorien machten nach dem Abpfiff die Runde, zurecht. Da hatte man fast schon vergessen, dass nebenbei ja auch noch Fuball gespielt wurde.Und der war hochklassig, zumindest von Seiten der Gastgeber, die bis auf die Begegnung in der Hinrunde, als man nach überlegenem Spiel mit 2:3 als Verlierer vom Platz ging, bisher jede Partie gegen den durch Zugkraft umweltfreundlich angetriebenen Rivalen gewonnen hatte. Los ging es mit einem Treffer von Nico Spital, eingeleitet durch einen Hackentrick von Simon Schubert und einem Pass in die Schnittstelle von Sebi Wagner. Der war auch am 2:0 beteiligt, als er in den Rücken der indisponierten Abwehr spielte und Staat eiskalt vollstreckte. Beim 3:0 ließ er einige sogenannte Defensivakteure der Ohligser stehen und traf selbst, vor dem 4:0 flankte er den Ball in Richtung Fünfer. Dort geschah dann ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass es unter den Augenzeugen umgehend Verwunderung und Erstaunen auslöste. Staat nickte per Kopf ein, das auch noch völlig bewusst. Man rieb sich verwundert die Sehorgane, aber es war tatsächlich passiert. Der Betroffene selbst äußerte sich gewohnt gelassen: "Diesen Treffer widme ich mir selbst!" Es war der Abschluss einer famosen ersten Hälfte unter teilweise strömendem Regen, sinnbildlich für die Darbietung der Gäste. Von denen hatte man sich nach den tollen Resultaten der letzten Monate viel mehr Gegenwehr erwartet. Es muss also die großartige Leistung der Kelten gewesen sein, die für so ein deutliches Resultat sorgte. Auch im Umschaltspielt glänzte man. Peter Stenzel kreuzte geschickt, Staat schickte Martin Meuter in die Gasse und der schob zu seinem allerersten Torerfolg im keltischen Trikot ein. Dabei blieb es aber nicht, dann Kapitän Matthias Müller zog von der Strafraumgrenze einfach mal ab und der Ball senkte sich fies in die Maschen des Lok-Kastens. Zumindest ein gelungener Saisonabschluss für eine durchaus turbulente Spielzeit mit Höhen und Tiefen.

Aufstellung: Heßmer - Mondry, Altenhofen (36. Mitzka), Meuter - Cantow, Schüler, Schauland, Spital (36. Stenzel Jr.) - Wagner (36. Müller) - Schubert (36. Stenzel), Staat

Torschützen: Staat (2), Meuter, Müller, Spital, Wagner

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